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Das Kinder Country-Plastikpapier

An einem stinknormalen Frühlingsmorgen stand ein elfjähriger Junge, wie an jedem normalen Schultag, auf. Er liebte Kinder Country und aß jeden Tag drei Stück davon. Eines am Morgen, eines am Mittag und eines am Abend.
„Mama, wo ist mein Kinder Country?“, fragte er an jenem Morgen. „Ja, Schätzchen, komm runter!“ Der Junge namens Alex kam angetrottet und guckte entsetzt auf die Uhr. „Mama, ich muss zur Schule!“ Alex rannte zu seinem Schulranzen, packte ihn auf seinen Rücken, nahm sich sein Kinder Country und flitzte los. Seine Mama schrieb auf das Kinder Country-Plastikpapier immer Alex‘ Namen. Als er rechtzeitig den Bus bekam, aß er dort sein Kinder Country. „Mmmh“, machte Alex. Kinder Country war eindeutig sein Lieblingsessen. Die Kinder in der Schule nannten ihn deshalb auch immer: den Kinder Country-Liebhaber. Alex mochte diesen Spitznamen. Immer wenn seine Klassenkameraden sich über ihn lustig machten, sah er das als Kompliment.
Als er aus dem Bus stieg, sah er leider keinen Mülleimer in der Nähe. „Verflixter Kinder Country!“, fluchte er. Dieses Schimpfwort hatte sich Alex selber ausgedacht. Alex nahm das Kinder Country-Plastikpapier und schmiss es einfach auf den Boden. Die Umwelt war Alex egal. Das Einzige, was ihm nicht egal war, war sein Kinder Country. Das Kinder Country-Plastikpapier lag nun alleine und verlassen in der Umwelt.
Plötzlich trat ein Mann auf das Kinder Country-Plastikpapier. Als der Mann namens Klaus Müller das bemerkte, kickte er aus Spaß das Kinder Country-Plastikpapier, bis er keine Lust mehr hatte. Und als das zertretene Kinder Country-Plastikpapier auf der Wiese lag, kam ein Rabe und nahm es mit. Er fraß alles, was es auf der Welt nur gab. Der Rabe saß mit dem Kinder Country-Plastikpapier auf einer Laterne und versuchte, es zu zerbeißen. Weil er es nicht schaffte, ließ er es auf die Straße fallen.
Eine Schnecke kroch auf der Straße herum und suchte nach Futter. Da entdeckte sie etwas Glänzendes. Sie schleimte sich über das Kinder Country-Plastikpapier und wollte es fressen. Leider bekam sie nur ein bisschen davon ab und merkte dann, dass es nicht essbar war. Traurig kroch die Schnecke weiter.
Das schleimige, zertretene Kinder Country-Plastikpapier lag nun auf einer einsamen Straße. Bis plötzlich ein grünes Auto herbeisauste, in dem ein schlanker Mann namens Franz Dita mit seinem Wolfshund Alaskan saß. Er fuhr mit seinem Auto versehentlich über das Kinder Country-Plastikpapier. Weil es noch recht schleimig von der Schnecke war, blieb es an einem der Reifen des Autos kleben.
Das Auto fuhr sehr lange, von Berlin bis nach Kiel.
Plötzlich fing es an, in Strömen zu regnen. Der grüne VW fuhr durch eine Pfütze, wodurch sich das Kinder Country-Plastikpapier löste und von dem Reifen in die Pfütze fiel. Die Sonne schien und die Pfütze verdunstete. Das Kinder Country-Plastikpapier war nun nicht mehr nass. Der Wind wehte sehr heftig und wirbelte das Kinder Country-Plastikpapier in Richtung Meer. Weil der Wind so stark blies, wirbelte das Kinder Country-Plastikpapier sehr hoch in die Luft, bis der Wind sich beruhigte. Das Kinder Country-Plastikpapier fiel ins Meer. Eine Schildkröte kam herangeschwommen. Sie dachte: „Lecker, endlich wieder etwas zu futtern.“ Die Schuldkröte kam heran und biss ein Stück ab. Doch davon musste sie würgen. „Oh Gott, wie scheußlich!“, dachte sie und schwamm mit Bauchschmerzen weiter.
Die Hälfte vom Kinder Country-Plastikpapier schwamm nun im Wasser herum. Die Wellen wurden immer höher und wilder.
Das Kinder Country-Plastikpapier befand sich nun schon sehr viele Jahre im offenen Meer und war nur noch ganz klein. Auf einmal kam ein Fisch herbeigeschwommen und riss das Maul auf. Er biss in das Kinder Country-Plastikpapier. Plötzlich kam auch noch ein Hai herbeigeschwommen und riss ebenfalls sein Maul auf, um den Fisch zu fressen. Der Fisch war so verschreckt, dass er schnell wegschwamm mit dem Kinder Country-Plastikpapier im Maul. Die Verfolgungsjagd dauerte eine Ewigkeit. Doch der Hai gab auf und schwamm weg. Der Fisch ließ das Kinder Country-Plastikpapier los und schwamm ebenfalls weg. Als die Wellen das Kinder Country-Plastikpapier nun schon sehr lange getragen hatten, spülten sie es zufällig wieder an Land.
Der Strand war leer. Keine einzige Menschenseele war dort. Nur ein Junge war am Strand, und das war Alex! Alex lief einsam am Strand herum und langweilte sich. Als er plötzlich das Kinder Country-Plastikpapier sah, auf dem noch ein kleines, handschriftliches A von „Alex“ zu sehen war, weiteten sich seine Augen. Das war doch sein Kinder Country-Plastikpapier! Er hob es auf und schmiss es in den nächsten Abfallbehälter, der speziell für Plastik war.
Drei Tage später kam die Müllabfuhr und leerte den Recyclingbehälter. Der Müllwagen brachte das Kinder Country-Plastikpapier zusammen mit anderem recycelbaren Abfall auf den nächstgelegenen Recyclinghof. Vor dem Recyclinghof stand ein großes Werbeschild mit dem Aufdruck „Aus Alt mach Neu“.
Auf diesem Hof werden Materialien, welche andere als Müll bezeichnen würden, zu neuen Gegenständen verarbeitet. Und so geschah es auch mit dem Kinder Country-Plastikpapier. Es wurde zusammen mit anderem Plastikmüll zu einer neuen Federtasche verarbeitet. Diese Federtasche wurde in einem Geschäft neben dem Recyclinghof zum Kauf angeboten. Da Alex‘ alte Federtasche schon lange kaputt war, kaufte seine Mutter ihm zum Geburtstag eine neue. Und wie es der Zufall wollte, war es genau diese Federtasche aus dem kleinen Geschäft neben dem Recyclinghof.
Ab diesem Tag nahm Alex seine Federtasche jeden Tag mit in die Schule (und später mit in die Uni). Und ohne dass es Alex je gemerkt hat, begleitete ihn das kleine Kinder Country-Plastikpapier noch viele Jahre.

(Elisa Klein, 5h)


MÜLL

Alles wird einmal zu Müll.
Alles, das ist ziemlich viel.
In großen, weiten Ozeanen
zieh’n Plastiktüten ihre Bahnen.
Mehr als tausend sind es schon.
Sie wachsen weiter zur Million.
Viele Meerestiere sterben,
hinterlassen keine Erben.
Sie rotten also Arten aus
für einen kleinen Gaumenschmaus?
Der schlussendlich dazu führt,
dass der Mensch allein sein wird.
Und immer weiter Müll erschafft.
Irgendwann fehlt ihm die Kraft.
Jetzt ist es für ihn viel zu spät,
von der Erde er nun geht.
Damit uns das nicht auch passiert,
wird an die Menschheit appelliert:
Alle müssen sich besinnen,
dem Konsumwahn schnell entrinnen,
lernen, was es heißt zu sparen,
um unsere Erde zu bewahren.

(Frida Sachsenröder,6g)


Geschichte einer Plastikflasche

„Guten Tag, ich hätte gerne eine Flasche stilles Wasser, bitte!“, sagte ein etwa fünfzehnjähriger Junge, als er gerade noch rechtzeitig vor der Mittagspause in den Tankstellen-Spätkauf eintrat. „Strenggenommen hätte ich schon vor zwei Minuten Mittagspause. Aber bei dir kann ich doch eine Ausnahme machen“, sagte der Kassierer Mario. Erleichtert schaute der Junge Mario zu, wie er eine Flasche Wasser , das bin ich, aus dem Kühlregal herausholte. Der Kassierer tippte ein paar Zahlen in die Kasse ein und sagte zu dem Jungen, dass es einen Euro und 50 Cent mache. Und fragte, wie der Junge heiße. „Noah“, antwortete er. Einen Augenblick später drückte Noah dem Kassierer einen Euro und 50 Cent in die Hand und verließ die Tankstelle, die nicht weit weg vom Meer war.

Jetzt stelle ich mich erst einmal vor. Ich bin, wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, eine Wasserflasche. Einen Namen habe ich jedoch nicht. Demzufolge könnt ihr mich nennen, wie ihr wollt. Woher ich komme, weiß ich auch nicht. Viele meiner Freunde kommen aus einem sogenannten China. Es könnte also sein, dass ich auch aus China komme. Ihr wundert euch bestimmt, warum ich diese Geschichte erzähle. Der Grund ist, dass diese kurze Geschichte von mir handelt, das heißt davon, wie es mit meinem Leben weitergeht, nachdem ich gekauft wurde. Deshalb kann ich am besten die Geschichte erzählen, im Unterschied zu einem anderen Erzähler. Ich erzähle euch also, wie ich auf eine unbekannte Insel mit gefährlichen Bewohnern gekommen bin.

In der Zwischenzeit, während ich über mich gesprochen habe, ist das Wasser in mir schon bis zur Hälfte ausgetrunken worden. Langsam näherten wir uns einem recht großen, gelben Haus. Quietschend ging die Haustür auf und wir waren Momente später in seinem Zimmer. Mich stellte er zunächst auf seinen Schreibtisch. Nur ein paar Minuten, nachdem er sich auf sein Bett gelegt hatte, betrat seine Mutter das Zimmer. Sie forderte ihn sofort auf, das Zimmer aufzuräumen. Lustlos stand Noah auf und holte sich den Feger. Langsam ging er Stück für Stück sein Zimmer durch, und als er am Schreibtisch ankam, guckte er mich an. Natürlich sah er nur eine stinknormale Wasserflasche und nicht mich. Er hob mich unsanft hoch und schmiss mich auf sein Bett. Nun ordnete er seinen Schreibtisch. „Noah, mach dich fertig, wir gehen gleich zum Strand!“, rief seine Mutter. Noah trottete in Richtung Kleiderschrank und holte sich seine Badesachen heraus. Mich nahm er ebenfalls mit. Ich konnte zwar nicht viel aus seiner Sporttasche sehen, aber das war auch egal. Nach einer halben Stunde Autofahrt kamen wir endlich an. Das Wetter war einfach herrlich. Noah allerdings sah nicht begeistert aus. Sein Vater rollte eine große Matte aus und alle legten sich hin, außer Noah und ich natürlich. Er nahm mich heraus und trank die letzten Schlucke aus mir heraus.
Jetzt ist der Moment gekommen, was wird jetzt mit mir passieren? Doch im Leben passiert nicht alles so, wie man es sich wünscht. Völlig unerwartet packte er mich am Hals und warf mich ins Meer. Ich wusste nicht, ob man das immer auf diese Art und Weise macht, aber es fühlte sich nicht richtig an. „Was soll ich jetzt bloß machen?“, dachte ich mir. Um mich herum war nur Wasser und ich bemerkte, dass ich immer weiter weg vom Strand getrieben wurde. Es passierte erst einmal lange gar nichts. Mittlerweile konnte ich den Strand nicht mehr erkennen. Ich spürte etwas unter mir. Etwas Großes. Plötzlich machte sich das große Etwas an meinem Deckel zu schaffen und ich wurde nach unten gezogen. Es biss gewaltsam daran. Ich wollte um Hilfe schreien, aber wer sollte mich denn schon hören? Jetzt blickte ich dem Wesen ins Auge und erkannte es. Es war ein Hai. Ich bekam panische Angst, aber konnte mich nicht wehren. Endlich ließ der Hai mich los. Ich war völlig zerknüllt und außerdem war mein Deckel weg. Langsam trieb ich nach unten. Doch was war das? Auf dem gesamten Meeresboden lagen unzählige Flachen, die zerknüllt, Kanister, die zerbissen waren, und Netze, die sich auf Korallen ausbreiteten. Plötzlich hörte ich etwas Lautes und Großes. Als wäre ich schon nicht genug vom Hai gequält worden, kam jetzt auch noch ein Fischschwarm angeschwommen. Und es ging wieder los. Hunderte von Fischen rissen mich mit sich und wir gelangten in einen Strom. Doch nun trieb ich durch den starken Strom langsam immer weiter zur Oberfläche. Endlich sah ich Sonnenstrahlen und den Himmel an der Oberfläche. Doch als ich mich beruhigen und orientieren wollte, ging der Spaß weiter. Eine Möwe! Sie packte mich an der Seite, nahm mich in den Schnabel und wir flogen über das Meer. Besonders schön war es nicht, im Schnabel einer Möwe zu sitzen und zu schätzen, wie lange ich noch gequält werde, bis ich vielleicht sogar sterbe.
Im Laufe der Zeit wurde es dunkel und ich schlief ein. Schließlich wachte ich auf und erschrak. Drei riesige Robben lagen um mich herum und guckten mich an. Nacheinander bissen sie zu. Es klingt vielleicht lustig, war es aber nicht. „Was habe ich denn bloß falsch gemacht?“ Ein paar Bisse später nahm mich die größte der drei Robben in das Maul und warf mich einige Meter weit in die Luft.
Seitdem liege ich hier am Strand einer unbekannten Insel mit schrecklichen Bewohnern. Ich bin am Ende meiner Kräfte und beim nächsten Biss werde ich vermutlich auseinandergerissen. Bevor ich meine Geschichte beende, möchte ich euch jedoch alle daran erinnern, was ich alles erlebt habe. Es war nicht schön für mich und auch nicht schön für die Umwelt und die Meerestiere. Es ist bestimmt nicht sehr gesund, Flaschen im Maul zu haben und daran zu kauen; und umweltschädigend, wenn leere Flaschen, Kanister, Netze und andere Gegenstände einfach in der Natur herumliegen. Vielleicht könnte man die leeren Flaschen, Kanister und all die anderen Dinge wieder gebrauchen? Ich sehe ein paar Meter weiter weg, wie eine der Robben in meine Richtung schaut. Ich glaube, das wird mein letzter Satz sein. Aber…

(Seyon Nagendram, 9g)


‘ne Perle klein und blau

Hey du,
hör mir mal zu!
Du fragst, weshalb?
Das siehst du bald!

‘ne Perle klein und blau,
du kennst sie ganz genau.
Sie schwimmt dort so umher,
im tiefen, schwarzen Meer.

Sie ist gar wundervoll,
für dich unglaublich toll.
Nur dort kannst du viel machen
wie leben, lieben, lachen.

Nun stell‘ dir vor, was wär‘,
gäb‘ es sie nicht mehr.
Aufgeschmissen wärest du
und hoffnungslos im Nu.

Du hast nur eine Pflicht,
brich sie lieber nicht,
die Perle zu beschützen,
es wird dir selber nützen.

Doch du denkst nicht an sie,
verzichten kannst du nie.
Box hier und Tüte dort,
viel Müll in einem fort.

Gemütlichkeit und Geld,
das ist, was dir gefällt.
Du müllst die Perle zu
Für ihren Tod sorgst du,
hör auf damit im Nu!

(Finja Nikolaus, 10c)