Alljährliche Probenfahrt nach Gnewikow
Einmal jährlich gibt es an dem Humboldt – Gymnasium einen Freitag, der von außen betrachtet recht wunderlich aussieht: Eine Masse an Schüler*innen und Lehrer*innen trägt sämtliche Instrumente, die sich von ihnen tragen lassen, auf den Schulhof und verlädt sie in einen Kastenwagen. Die Menschen setzen sich in Busse und kurze Zeit später sind Instrumente und Musiker*innen verschwunden. Es ist mal wieder Probenfahrt. In Gnewikow angekommen bleibt nicht viel Zeit, bis die Musikarbeitsgemeinschaften anfangen zu proben. Über die drei Tage, die sie dort sind, wird nicht nur intensiv in den AGs geprobt, die Musik nimmt auch am Rest des Tages einen hohen Stellenwert ein. Menschen lernen sich kennen, die sich vorher unbekannt waren, doch auch schon vorher enge Freundschafen werden vertieft. Der letzte Abend in Gnewikow ist traditionell ein bunter Abend, der jedes Jahr aufs Neue zeigt, wie sehr alle AGs zusammengewachsen sind. Doch, auch wenn nach dem bunten Abend meist einige Tränen der Überwältigung, Trauer und des Glückes fließen, heißt es jedes Jahr: Gnewikow, wir kommen wieder!
Doch, einmal mitgefahren, geht die Probenfahrt nie wirklich zu Ende. Es entstehen im Guts- und Kreativhaus in Gnewikow immer neue musikalische Projekte und Ideen, deren Umsetzung meist nicht lange auf sich warten lässt. Allerdings werden auch außerhalb der Musik Vorstellungen geschaffen und verwirklicht. Dieser Text ist eine Woche nach einer Probenfahrt entstanden:
Musik. Ein Wort, doch so viel dahinter. Musik ist Harmonie. Musik ist meine Lebenseinstellung. Wenn mich Menschen fragen, was mich bewegt, was mich antreibt, was mich motiviert, dann ist es Musik. Auf einer ersten Ebene gesehen ist Musik der Klang der Welt, da sie Menschen auf dem ganzen Globus durch ihre Leidenschaften vernetzt und näher zusammen bringt. Musik ist wie eine Zeitkapsel, denn sie kann nicht kaputt gehen und fängt die Umgebung der Entstehung ein.
Musik sind die Menschen, die hinter, neben und unter der Musik stehen, die dort sind. Die, die dort stehen und existieren, einfach da sind. Diese Menschen können durch ihre Leidenschaft die Welt jeden Tag ein Stückchen besser machen.
Musik schafft es, dass ich mich hin und wieder so in ihr verliere, dass die Zeit um mich herum doppelt so schnell zu vergehen scheint. Das bewirkt aber auch, dass oft auf wundersame Art und Weise mehrere Stunden meines Tages verschwinden. In die restliche Zeit muss mein Leben als Schülerin und normales 15-jähriges Mädchen reinpassen. Die Musik frisst meine Zeit. Aber ich kann es ihr nicht übel nehmen.
Denn Musik ist mir das alles wert.
Ich liebe Musik wirklich. Mit all ihren Facetten ich bin ihr so unfassbar dankbar für alles. Nicht nur dafür, dass ich einen Lebensinhalt gefunden habe, der mich erfüllt, sondern auch für die besten Freundschaften, die durch die Musik zusammengeschweißt wurden, für die Erfahrungen mit dem Chor, dem Orchester und anderen musikalischen Erlebnissen.
Ich bin der Musik mein Leben schuldig, denn ohne sie hätte ich einige Gefühle nicht verarbeiten können. Ich verdanke der Musik und diesen Menschen mein gesamtes Leben und dessen Inhalt. Musik ist das, was uns verbindet. Aber sie kann auch sehr schnell teilen. Denn wer mag schon Schlager…
Diane Langeloh (10h)